HOTEL REVIEW: MENDELI STREET HOTEL – TEL AVIV
Eins vorweg: Tel Aviv hat viele zu bieten. Eine einmalige und sehr eindrückliche Geschichte, sensationelles Essen, schöne Strände, schrilles Nachtleben, interessante Ausflugsziele und WUNDERSCHÖNE AirBnB Wohnungen. Doch der grosse Nachteil von AirBnB Wohnungen ist, dass die so schnell weg sind, wie heisse Semmeln. Spontanreisende müssen entweder SEHR tief in die Tasche greifen oder sich für ein Hotel entscheiden.
Genau so erging es uns vergangenen Mai. Alle Wohnungen, welche ich in meiner AirBnB-Merkliste gespeichert habe, waren zum Zeitpunkt unserer Reise ausgebucht. Aus diesem Grund haben wir uns auf die suche nach einem Hotelschnäppchen gemacht. Unsere Kriterien waren: Area Frishman Street, schicker Ausbaustandard und fairer Preis. Schlussendlich wurden wir auf Ebookers fündig und den Zuschlag hat das Mendeli Street Hotel erhalten.
Mendeli Street Hotel
Ich weiss nicht warum, aber das Mendeli Street Hotel bezeichnet sich als Boutique Hotel – meiner Meinung nach total irreführend, denn das Hotel umfasst 66 Zimmer. Das Hotel befindet sich *surprise-surprise* an der Mendeli Street, eine Parallelstrasse der Frishman Street und nur eine Querstrasse vom Strand entfernt. Das Mendeli Street Hotel bietet alles, was ein Stadthotel bietet: nette Bar, gutes Restaurant und schöne Zimmer. Was man vergebens sucht: einen netten Innenhof bzw. eine Dachterasse oder einen Pool. Da das Hotel aber effektiv einen Steinwurf vom Strand entfernt liegt, haben wir weder eine Aussenbereich noch einen Pool vermisst. Was an dieser Stelle unbedingt anzumerken ist, ist das SEHR freundliche und überaus hilfsbereite Personal. Die Hotelmanagerin nahm sich am ersten Abend sehr viel Zeit, um mit uns alle 728 Restaurants (vielleicht übertreibe ich mit der Anzahl ein bisschen) auf unserer „need to eat at“ Liste durchzugehen und gab uns sehr viele, tolle Tipps. Bereits am zweiten Tag kannte sie unsere Vorlieben und Interessen und empfahlen uns proaktiv Bars oder Events. Auch das restliche Hotelpersonal war sehr zuvorkommend, eines Morgens rannte uns das Zimmermädchen nach, um uns eine Wasserflasche anzubieten, als sie sah, dass wir uns auf dem Weg zum Joggen machten. Eine kleine Geste, für welche ich sie am liebsten geknutscht hätte (habe ich nicht, aus Angst, aus dem Hotel geschmissen zu werden).
Das Zimmer
Kennt ihr die böse Überraschung, wenn ihr ein Zimmer eines Hotels betretet und euch denkt: „Okeeee, der Fotograf hat Photoshop echt gut im Griff!“? Dies war zum Glück nicht der Fall. Der Charme der Zimmer ist sowohl auf den Bildern als auch in echt zu spüren. Jedoch wirkte das Zimmer etwas kleiner auf den Bildern, was vermutlich mit den abgedunkelten Fenstern zusammenhängt. Durch die Zimmerfenster hatte man eine unverfälschte Sicht auf die israelische Architektur der 60er Jahre (für alle, die sich wundern, wie diese ist: not very nice). Daher machen die abgeklebten Fenster Sinn, fördern jedoch nicht ein lichtdurchflutetes Ambiente im Raum. Abgesehen davon, hatten wir nichts – rein überhaupt gar nichts – auszusetzten. Im Zimmer warten leckere Truffles zur Begrüssung auf uns, täglich wurden neue Wasserflaschen zur Verfügung gestellt, es gab einen Kühlschrank, der meine tägliche Dosis Wassermelone frisch hielt, eine Nespresso Maschine inkl. Kaspeln und das Bett war sehr bequem und einladend. Last but least, das Zimmer hat uns sehr gut gefallen. Die Einrichtung war voll und ganz nach unserem Geschmack: modern, schlicht aber dennoch einladend und warm.
Das Badezimmer war frisch renoviert, der Wasserdruck beim Duschen stark (nicht bringt mich mehr auf die Palme, als ein lauer Pissstrahl) und die zur Verfügung gestellten Pflegeprodukte aus dem Hause „Minus 417“ – ein Brand, welcher Mineralien aus dem Totem Meer zur Herstellung ihrer Produkte nutzt.
Frühstück
Ein Tipp von mir: Falls ihr Tel Aviv besucht, bucht niemals zusätzlich Frühstück zu eurem Hotelzimmer. Tel Aviv ist ein Schlaraffenland und besonders Frühstücksliebhaber kommen voll und ganz nach ihrem Genuss.
„Leider“ war bei unserem Angebot das Frühstück bereits inbegriffen und darum haben wir dieses auch täglich genutzt. Klar wäre es uns lieber gewesen, hätten wir täglich einen neuen Spot besucht und kulinarisch verwöhnen lassen können, aaaaber das Frühstück wurde im hoteleigenen Restaurant Mashya serviert, angeblich eines der besten Restaurants Israels. Ich muss zugeben, das Frühstück war unglaublich gut und die Auswahl am Buffet als auch à la Carte sehr schmackhaft. Wer aber eine ausserordentlich grosse Auslage erwartet, wird beim Anblick des Buffets enttäuscht sein, jedoch werden auserwählte israelische Köstlichkeiten angeboten und ich behaupte, dass niemand dieser Ort unbefriedigt verlassen wird. Das Gute ist, dass das Restaurant auch für Gäste, welche nicht im Hotel nächtigen, besucht werden kann. Diesen Umstand merkten wir als Hotelgäste besonders am Wochenende, als wir warten mussten, bis ein Tisch frei wurde.
Preis
Wir haben das Hotel zwei Wochen vor Abreise über Ebookers gebucht und bezahlten total CHF 1‘449 für fünf Nächte. Durchschnittlich entspricht das einem Preis von rund CHF 145 pro Nach und Person. Israel ist kein günstiges Pflaster und im Vergleich zu den Preisen von vergleichbaren Hotels, sind CHF 145 vollkommen fair. An dieser Stelle darf nicht vergessen werden, dass dieser Preis ein sehr, sehr, sehr gutes Frühstück beinhaltet.
Fazit
Ob ich das Mendeli Street Hotel weiterempfehlen würde? Ja, definitiv!
Ob ich bei meiner nächsten Reise dieses Hotel wieder wählen würde? Primär würde ich eine AirBnB Wohnung IMMER bevorzugen, aber falls es wieder eine kurzfristige, spontane Geschichte wird und ich ohne Milo unterwegs bin, dann ja!
Die Lage des Hotels ist SENSATIONELL, das Hotelpersonal unglaublich zuvorkommend, das Interieur einladend und das cost-benefit ratio für israelische Verhältnisse super. Well done dear Mendeli Street Hotel!
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