MANDARIN-ROSEMARY-FLOAT

Ich habe viele Qualitäten (auf die ich hier nicht näher eingehen möchte), aber Rezepte Schreiben gehört DEFINITIV nicht dazu. Und dennoch tippe ich gerade feucht fröhlich ein Rezept für euch. Macht alles keinen Sinn, ist aber nun mal so.

Vielleicht sollte ich mal erklären, warum ich es mit Rezepte-Schreiben nicht so habe. Naja, wenn ich ehrlich bin, weiss ich oft nicht, was ich da eigentlich mache. Ich habe eine Idee, falls ich 20 Sekunden über habe, überlege ich mir mögliche Vor- und Nachteile und bevor ich eigentlich einen richtigen Plan habe, starte ich einfach mit der Umsetzung.

So geschah es auch bei meinem letzten #BrunchAtCasaAhoi. Genau genommen begann es schon am Vorabend, als ich für den Brunch einkaufen war und auf Anhieb keinen alkoholfreien Prosecco gefunden habe. Bevor ich dazu gekommen bin, mich an das Verkaufspersonal zu wenden, erinnerte ich mich wieder daran, wie gruusig süss alkoholfreier Prosecco ist. Und in meinen Kopf harmonierte er geschmacklich überhaupt nicht mit dem San Pellegrino Aranciata, welcher mich einige Sekunden zuvor beim Vorbeigehen aus dem Getränkeregal angeflirtet hat. Und dann ist mir eingefallen, dass das San Pellegriono Aranciata eigentlich gar nicht als Bestandteil des Getränks gedacht war. Also doch nochmal Planänderung. Womit harmoniert San Pellegriono Aranciata? Rosmarin? Oh ja, Rosmarin! Und womit kann ich das Getränk aufpeppen? Mit was Saurem… Limetten sind sauer, aber langweilig. Limettensorbet ist auch sauer! Limettensorbet ist geil! Mist, die haben nur Mandarinensorbet… Oke, Mandarinen, Aranciata und Rosmarin? Jep, sollte passen.

Ja Leute, genau dieser innere Konflikt ging in mir zwischen Getränkeabteilung und Tiefkühltruhe vor und dauerte höchstens 83 Sekunden. Nun sollte mir noch irgendjemand behaupten, ich sei normal.

Item. Am nächsten Morgen, als meine bezaubernden Gäste – nennen wir sie einfacherheitshalber Pads the Bear und Cate – bereits am Tisch sassen, holte ich Mandarinensorbet, San Pellegrino und Rosmarin hervor. „Finia, was machst du da?“ hörte ich sie fragen, „FINIA, WAS ZUR HÖLLE MACHST DU DA!?“ hörte ich mich denken. „Eine Finia-Kreation. Sorbet mit San Pellegrino Aranciata“ sprudelte es nervös aus mir heraus.

Eines musste ich meiner Kreation lassen, rein optisch betrachtet, verdiente sie 10 von 10 Punkten. Wenige Augenblicke später durfte ich erfreut feststellen, dass die Mischung auch geschmacklich überzeugte – mehr noch, der Drink schmeckte vorzüglich.

Noch immer vollkommen erstaunt über dieses Ergebnis finisophierten wir über diese Kreation. „Ice-cream with soda… ist das nicht eine typisch amerikanische Mischung?“ Fragte Pads the Bear „lass mich mal googlen.“ Und wie recht er hatte! „ice cream float is a chilled beverage that consist of ice cream in either a soft drink or in a mixture of flavored syrup and carbonated water.“ Ach so, Float nennst du dich, you sexy little bastard – (Achtung, nicht zu verwechseln mit einem Floater, einer variabel verzinslichen Anleihe, oder einem Floater, einem nicht sinkendem Stück Sch… ach egal.). Somit war die Namensfindung eigentlich ganz einfach Madarin-Rosemary-Float.

Damit ihr auch in den Genuss dieser Geschmacksexplosion kommt, nun das Rezept: Eine Kugel Mandarinensorbet in ein hohes Glas geben, mit einem Rosmarinzweig garnieren (das ist doch das kulinarische Wort für „draufwerfen“, oder?) und grosszügig mit San Pellegriono Aranciata auffüllen. Wer ein intensiveres Rosmarin Aroma wünscht (glaubt mir, das tut ihr!), legt den Rosmarin in eine Hand und klatscht mit der anderen Hand richtig drauf, bevor ihr den Zweig ins Glas schmeisst (no kidding, das macht man echt so!). Ja, that’s it. Cheers meine Lieben!

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